Garmisch - Kramer und Hohe Kisten

Erstellt am: 10.01.2019
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Tourentyp:   Wilde Wege
Tourenlänge:   2 Tage
Schwierigkeit:     Kramerspitze Leicht - Hohe Kisten "Wild"
Karte:   Kompass-Karte 5
Führer:   Wilde Wege Bayerische Alpen, Rother Wanderbuch von Mark Zahel
Hütten:   St Martin 1030 m und Stepbergalm 1583 zum Einkehren bei der ersten Tour  
Gipfel:  Kramerspitze 1985 m, Hohe Kisten 1922 m (Wilde Wege)

Tourenplaner:   Tscharly
Teilnehmer:  Gerti, Gerda, Christa, Maximilian, Birgit
Tourentermin:     20. bis 21. Oktober 2018
Besonderheiten:  Eine schöne Herbsttour auf die Kramerspitze und ein "Wilder Weg" auf die Hohe Kisten


Tourenbericht



Wir haben noch Mal Zeit, im Herbst kann man noch schöne Touren machen. Anfang November 2005 war ich mit Christa schon mal auf dem Glockturm 3355 m, diesmal wollen wir es etwas gemütlicher angehen lassen. Wir haben über´s Wochenende bei Garmisch ein Quartier gefunden. Geplant ist eine Tour über die Kramerspitze 1985 m und eine Tour aus dem Rother Wanderbuch von Mark Zahel "Wilde Wege". Da soll´s auf einem nicht so oft begangenem Weg auf die Hohe Kisten 1922 m im Estergebirge gehen, wir werden sehen.

Kramerspitze 1985 m

Wir fahren über München und nehmen Christa mit. Um 8.45 Uhr sind wir in Garmisch hinter dem Tierheim auf dem Parkplatz, von hier wollen wir starten zur Kramerspitze. Zuerst geht´s auf dem Waldlehrpfad eben dahin bis dann der Aufstiegsweg zum Wirtshaus St. Martin nach links abzweigt. Ich lauf mit dem Maximilian vorne weg und wir überholen mehrere Personen. Anscheinend ist hier eine Busladung unterwegs. Bald erreichen wir die Terrasse von St. Martin 1030 m.

Eigentlich ein toller Aussichtspunkt, runter nach Garmisch und rüber ins Wetterstein. Heute ist aber leider keine gute Sicht, wir haben noch Nebelreißen. Also nix wie rein in die gute Stube. Wir bestellen uns ein Bier und halten einen kleinen Frühschoppen ab. Nicht lange da kommen auch unsere drei Mädels, sie tun es uns gleich.

Gegen 10.45 Uhr wandern wir wieder weiter. Ab hier führt ein schöner Pfad nach oben, eine Felswand wird auf einer geschlagenen Traverse passiert. Gegen 12.00 Uhr ist die Sicht dann schon besser, der Nebel verzieht sich so nach und nach. Gipfelkreuze werden sichtbar, auch das von der Kramerspitze. (Bild rechts)

Aber wir sind noch nicht am Ziel. Rechts geht´s mal weg zum Königsstand, wir bleiben aber auf unserem Weg und steigen auf einen kleinen Vorgipfel 1817 m auf. Maximilian und ich sind alleine, von unseren drei Damen keine Spur. Auf der anderen Seite steigen wir in etwas anspruchsvollerem Gelände etwas ab und queren auf einem kurzen Gratrücken in eine Flanke rein. Auf schmalen Weg traversieren wir und steigen in einem schönen Gelände wieder auf.

Auf einem kleinen grünenSattel kommt der Gipfel wieder in Sicht, jetzt ist es nicht mehr weit. Um 13.00 Uhr bin ich mit Maximilian auf der Kramerspitze 1985 m. Das Wetter ist jetzt prima, die Sonne scheint und die Aussicht nach Garmisch und ins Wetterstein ist hervorragend. Auch in die andere Richtung ist die Sicht frei, der Hochvogel in den Allgäuer Alpen ist zu erkennen.

Irgendwann tauchen unsere Damen auf dem Vorgipfel auf, na das wir noch etwas dauern bis die da sind, aber kurz vor 14.00 Uhr sind sie da. Auch sie brauchen jetzt erst mal eine Pause, und die Aussicht wollen sie ja auch genießen.






Aber um 14.30 Uhr müssen wir weiter, auf einem schönen Pfad steigen wir ab zur Stepbergalm 1583 m. Dafür brauchen wir nicht mal eine Stunde, um 15.15 Uhr sind wir unten. Wir bekommen einen schönen Platz auf der sonnigen Terrasse und setzen uns hin, die Zeit vergeht wie im Flug. Um 16.00 Uhr sagt Maximilian: "Mein Flixbus geht um 18.30 Uhr in Garmisch vom Bahnhof ab". Es ist höchste Eisenbahn, wir zahlen und brechen um 16.15 Uhr auf.

Stepbergalm 1583 m



Zusammen schaffen wir den Termin nicht, also lauf ich mit dem Maximilian voraus. Wir geben Gas, und laufen in einem Zug runter. Nach etwas über einer Stunde sind wir um 17.25 Uhr unten beim Auto. Zum Bahnhof ist es nicht so weit, wir sind leicht rechtzeitig da, wir hätten etwas langsamer absteigen können.

Ich ruf die Birgit an, die ist auch mit dem Flixbus aus München gekomme, und müsste schon da sein. Sie kommt zum Bahnhof und wir kehren zusammen noch ein bis dem Maximilian sein Bus kommt. Die anderen brauchen eh noch bis sie abgestiegen sind. Wir verabschieden uns von Maximilian und fahren zurück zum Parkplatz beim Tierheim, und holen die drei Mädels ab. Die sind gerade angekommen, passt. Wir fahren zu unserer Unterkunft in Ettal und gehen Abendessen. Morgen ist ein anstrengender Tag.

Auf der Kramerspitze war ich 2004 schon mal, davor war ich mit Annegret auf der Östlichen Karwendelspitze aber das ist eine andere Geschichte.

Hohe Kisten 1922 m

Heute fahren wir morgens nach Eschenlohe, hier beim Sportplatz neben dem Eingang zur Asamklamm parken wir um kurz nach 9.00 Uhr. Die Wegbeschreibung hab ich aus dem Rother Wanderbuch von Mark Zahel "Wilde Wege". Auf die Hohe Kisten 1922 m im Estergebirge führen viele Wege, wir wollen einen nicht ganz üblichen gehen, einen "Wilden Weg" eben.

Wir müssen in Aufstiegsrichtung rechts der Klamm auf einem nicht ganz leicht zu findenden etwas verwachsenen Weglein aufsteigen, sagt der Wanderführer. Tatsächlich müssen wir etwas suchen, man ist versucht in die Klamm rein zu laufen, also rechts bleiben. Dann aber sind wir auf dem richtigen Weg. Der Einstieg ist immer das schwerste, der weitere Aufstieg ist mit der Beschreibung gut zu finden. Markierungen sind aber nur spärlich vorhanden. Es handelt sich hier um Zustiegswege für Jäger.

Bald geht es einen steilen Hang rauf, danach kommen wir noch Mal kurz auf einen breiteren Jägerzufahrtsweg, bevor es endgültig ins Gelände geht. Auf schönen Pfaden steigen wir durch den nebligen Wald auf. Bei der Achtaler Jagdhütte machen wir eine kleine Pause. Nach einem weiteren Anstieg folgt eine längere Querung. Bevor wir in´s baumlose Kar kommen sind noch zwei rutschige Rinnen zu queren.


Rauf ins Kar



Hier im Kar sind ein paar wenige Markierungen und Steinmännchen. In der Hauptsache muss man sich aber auch an die Trittspuren halten. Hier kann man durchaus verschiedene Weglein benutzen die nach oben führen. Man sollte aber darauf achten die Hauptrichtung nicht zu verlieren. Wir bewegen uns vorsichtig um keinen Steinschlag auszulösen. Schon ziemlich weit oben, das Kar wird schon schmäler, kommen uns Absteiger entgegen, und auch einige Steine. Es passiert nix, bald sind wir aneinander vorbei, über uns ist niemand mehr, dafür aber unter uns. Wir müssen noch besser achtgeben um keine Steine zu werfen. Oben im Kar sperrt noch ein kleiner Felsriegel der durchklettert werden muss, Stelle I+.

Kurze Kletterstelle und die letzten Meter in den Sattel





Danach haben wir den Sattel rechts neben unserem Gipfelziel erreicht. Hier treffen wir auf den Wanderweg der von der Weilheimer Hütte zur Kisten führt. Dem folgen wir und steigen das letzte Stück zur Hohen Kisten 1922 m auf, kurz nach 14.00 Uhr sind wir oben. Es ist noch immer neblig und auch etwas frisch, wir ziehen die Jacken an. Ab und zu macht es etwas auf und der Blick auf die nähere Umgebung wird frei.

Auf der Hohen Kisten 1922 m auf einem "Wilden Weg"



Um 14.45 Uhr brechen wir wieder auf, wir haben noch einen langen Abstieg vor uns, länger als gedacht. Eigentlich wollte ich im Abstieg auch den Weg gehen der im Buch beschrieben ist. Der führt aber steil rein in ausgesetztes Gelände. Die Gerda tut sich da im Abstieg etwas schwer. So beschließen wir auszuweichen und die leichtere Variante zu nehmen. Dadurch kommen wir aber zu weit nach rechts, ich verpasse einen Abzweig nach links. So laufen wir ewig, zwar auf gutem Weg, aber hald ewig außen rum, der Weg zieht sich und wir machen einige Kilometer. Erst um 18.15 Uhr sind wir wieder unten beim Auto. Eine lange Wanderung, aber auch eine schöne außergewöhnliche Tour. In Eschenlohe beim Brückenwirt kehren wir noch ein bevor wir wieder Heim fahren, auf der Wanderstrecke war kein Wirtshaus.

Letzter Blick auf die Hohe Kisten 1922 m